Taktiktraining im Fussball
Ziele des Taktiktrainings:
- Umsetzen der gewünschten trainierten Verhaltensweisen in Offensive und Defensive im Spiel
- Wichtig ist dabei, dass die Spieler lernen, richtige und erfolgversprechende (spontane) Entscheidungen zu treffen
- Im Leistungs- und Spitzenfußball sind der hohe Zeit- und Gegnerdruck wichtige Einflussgrößen
Voraussetzung für sinnvolles Taktiktraining: eine Strategie
Der Trainer muss sich einen genauen Plan erarbeiten, mit welcher taktischen Aufstellung er in Offensive und Defensive wie Gegen welchen Gegner er spielen will. Weiß der Trainer genau, welche Verhaltenseisen er von seinen Spielern sehen will, dann kann er seine Mannschaft in einer taktischen Trainingsform auch entsprechend coachen.Vorgehen beim Taktiktraining:
- Kurze(!) Erklärung der Trainingsform
- Zunächst spielen lassen, eventuell erste Korrekturen (Strategiekorrektur), wenn es gar nicht funktioniert
- Verbale Korrekturen und Demonstration anhand von in Zeitlupe nachgespielten Situationen
- Schritt 3 wiederholt sich, bis der Trainer zufrieden ist
- Eventuell Einführen/Ergänzen weiterführender Aktionen
Taktiktraining im Leistungsbereich
Im leistungsorientierten Bereich wird Taktik fast ausschließlich in einer Spielform in Gleichzahl trainiert, z.B. 5 gegen 5 oder 8 gegen 8. Hier wird während der Trainingswoche oft spezifisch auf den nächsten Gegner hingearbeitet, um für das Spiel am Wochenende vorbereitet zu sein.In der Ausbildung im Jugend-Fußball sollte das vermieden werden. Hier ist es eher sinnvoll, taktische Inhalte in größere Trainingsblöcke (z.B. Pressing, Viererkette, Angriffsvarianten, etc.) zusammenzufassen und sie über einen längeren Zeitraum in unterschiedlichster Form zu trainieren. Dabei darf, je nach Altersklasse, die Technik auf keinen Fall vernachlässigt werden.
Für den Breitensportbereich kann man sagen, dass Taktik hier auch ohne Gegner trainiert werden darf, d.h. dass man Laufweg und Gegner auch mit Markierungshütchen nachstellen kann, um den Spielern bestimmte Verhaltensweisen detailliert aufzuzeigen. Aber auch hier gilt: an das Wettspiel denken! Insgesamt ist es wichtig, zwar seine Spieler zu schulen, aber nicht jeden Spielfluss durch zu häufige Unterbrechungen zu zerstören. Je älter die Spieler und je höher das Niveau, desto häufiger kann man eingreifen. Sonst gilt: Soviel wie möglich laufen und spielen lassen.